von Sibylle Berg
Premiere 20. Januar 2016 | 20:00 Uhr | Pathos Theater München
"Gut auszusehen bedeutet, dass du häufiger vergewaltigt wirst als die anderen", stellt Judit aus Kinshasa fest und spricht aus eigener Erfahrung. Eine Judit aus Berlin ritzt sich mit einer Rasierklinge. Und Judit aus Betulia vergiftet Mann und Söhne, damit endlich Ruhe ist.
Wie willkürlich aus dem Weltgeschehen herausgegriffen wirken Sibylle Bergs acht "Holofernesmomente": acht schlaglichtartige Monologe von Frauen verschiedenen Alters und verschiedener Nationalität, die von Verletzungen und Narben erzählen, von Selbstverstümmelung und Fremdvernichtung, Tod und Zerstörung. Sie tun dies nicht mit biblischer Wucht, sondern fast beiläufig und lakonisch, mal lückenhaft, mal beklemmend klar, mal in völliger Selbstverkennung, meist aber geprägt von finster-bitterem Humor.
Judit - Juliane Baldy
Herr Zimmermann - Dieter Bork
Regie/Bühne/Kostüme - Thomas Donndorf
Fotos - Rebecca Selle
Aufführungsrechte - Rowohlt Verlag